„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ (Martin Buber)
Um diese Begegnung „auf Augenhöhe“, denn nur darum kann es gehen, bemühen wir uns in diesem hier beschriebenen Arbeitsbereich unseres Vereins.
Wir sind überzeugt, dass Begegnung Frieden schaffen kann. Wenn ich einem Anderen persönlich begegne, ein Ich einem Du, lerne ich ihn näher kennen, lerne ihn achten, erlebe einen Menschen, der leben will wie auch ich (gemäß Albert Schweitzers Ethik: „leben inmitten von Leben, das Leben will“). So werden wir uns trotz unterschiedlicher Gegenwart, Kultur, Religion und Gesellschaft vertraut, bauen Feindbilder ab, lernen das Anderssein zu respektieren, können im schönsten Fall Freunde werden.
Seit 1989 - damals besuchten wir die palästinensischen Gebiete zum ersten Mal und lernten die beiden Schulen in Beit Sahour und in Beit Jala kennen - unterstützen wir dort Kinder, deren Eltern nicht in der Lage sind das volle Schulgeld zu zahlen, mit 360 Euro pro Kind und Schuljahr. Seither wurde vielen Kindern christlicher und muslimischer Eltern der Schulbesuch ermöglicht. Die meisten konnten Abitur machen (seit 2014 sogar das deutsche in Beit Jala). Damit haben sie eine gute Chance auf Ausbildung und Beruf.
Seit 1989 organisieren wir Studien- und Begegnungsfahrten für Gruppen von jeweils 25-35 Teilnehmenden. Wir wollen das „Heilige Land“ näherbringen, seine Geschichte und Gegenwart; besonders auch die Geschichte der Trennung zwischen Israel und Palästina; die bedrückende Lebenssituation der palästinensischen Bevölkerung unter andauernder israelischer Besatzung und Unterdrückung.
Auf einer der ersten Reisen hatten wir ein Schüsselerlebnis. Christliche Palästinenser fragten: „Wenn Deutsche in dieses Land kommen, warum besuchen sie immer nur die Israelis und nicht auch uns, die palästinensischen Christen? Sind wir nicht eure Schwestern und Brüder“.
Seit 1998 bemühen wir uns um einen Schüleraustausch, der allerdings fast ausschließlich einseitig ist. Ein bis zwei Schüler/innen werden hier in unserer Region aufgenommen und besuchen vier Wochen ein Gymnasium. Für die Kinder bedeuten die Bewegungsfreiheit, die andere Familie, die neue Kultur und Gesellschaft jedes Mal ein Erlebnis.
Wir laden, in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden oder Organisationen, auch Schülergruppen nach Deutschland ein. Dreimal schon hatten wir Sänger und Folkloretänzer für einige Tage zu Gast. Diese besondere Form der Begegnung bereitet allen Beteiligten viel Freude.
Gäste aus Palästina
sind uns stets willkommen. Regelmäßig besuchen uns der pensionierte Schulleiter von Beit Sahour, Hani Odeh, und Dr. Sumaya Farhat-Naser aus Bir Zeit. Gern laden wir auch israelische und palästinensische Referenten ein sowie deutsche, die zeitweise dort gearbeitet haben.
Frieden durch Begegnung - Brücken statt Mauern
Tafel 5 Frieden durch Training: