Hier stellen wir aktuelle Informationen aus verschiedenen Quellen vor:
Eigene Artikel Berichte über unsere Veranstaltungen oder eigene Berichte
Zeitungsartikel Aktuell veröffentlichte Artikel aus der Presse
Friedensorganisationen Meldungen befreundeter Friedensorganisationen
Das Evangelische Jugendwerk EJW bietet eine "hike-bike-Tour" nach Israel und Palästina im März 2023an. Mit dem untenstehenden Link kommt man direkt auf die entsprechende Internetseite.
https://www.ejw-reisen.de/veranstaltung/31274-hike-bike-in-palstina-israel
Vom 7. Mai bis 24. Mai 2019 find im Foyer des Wieslocher Rathauses die Ausstellung Frieden ist möglich statt.
Ausstellungseröffnung ist am 7. Mai um 19:00 Uhr.
Frau Elisabeth Gollwitzer hat eine Ausstellung mit 17 Rollups erstellt, die sie uns für diese Ausstellung zur Verfügung stellt.
Ziel dieser Ausstellung ist:
Die Themen der Ausstellung sind:
Zu diesem Konflikt gibt es drei Sichtweisen:
Wir freuen uns auf einen regen Besuch
Der israelisch-palästinensische Konflikt – 125 Jahre Zionismus
Selbstverteidigung für wen?
Dieser historische Abriss erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Interesse gilt vor allem der Fragestellung im Untertext. Für wen gilt im israelisch-palästinensischen Konflikt das Recht auf Selbstverteidigung?
Mit illegalem Siedlungsbau, Landraub, Vertreibung und Schikanen kommt die heutige israelische Regierung dem erklärten Ziel immer näher, einen Jüdischen Staat („Eretz Israel“) auf palästinensischem Territorium durchzusetzen. Das einzige Hindernis ist, dass die vor Ort lebenden Palästinenser seit nun 73 Jahren ausharren. Die Landkartenserie (s. u.) von 1947 – 2020 veranschaulicht, wie dieser Plan verwirklicht wurde.
Geschichtlicher Abriss ab dem 19. Jahrhundert:
Infolge jahrhundertelanger Verfolgung und Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung in fast allen europäischen Staaten formulierte Theodor Herzl am Ende des 19. Jahrhunderts die Idee des Zionismus.
Nach den europäischen Progromen an der jüdischen Bevölkerung und dem deutschen Verbrechen des Holocaust ist der Wunsch nach einer sicheren Heimstätte für Juden international anerkannt. Zur Besiedlung Palästinas gibt der deutsche Völkerrechtler Norman Paech zu bedenken: „So versuchten die europäischen Staaten, sich eines gemeinsamen Problems, dessen Urheberschaft sie nicht verleugnen konnten … auf Kosten eines nun gänzlich unbeteiligten Volkes zu entledigen.“
Ein Bevölkerungsaustausch, gar eine ethnische Säuberung des jeweiligen Staates war nicht vorgesehen. Die arabische Seite und die Palästinenser lehnten den Plan ab, weil sie in die Verhandlungen der UN nicht einbezogen wurden und weil ihnen unwirtschaftliches Land zugeteilt worden war. Die jüdische Seite stimmte zu, wollte aber mehr Land, wenngleich sie nur knapp ein Drittel der Bevölkerung stellte.
Zeitgleich begannen die zionistischen Untergrundorganisationen Igun, Hagana, Stern, Palmach und Lechi mit Massenvertreibungen in Jaffa, Tiberias, Akko und anderen Städten. Entgegen israelischer Behauptung von einem „Land ohne Volk“ haben israelische Historiker belegt, dass und wie die Vertreibung der Palästinenser organisiert wurde. Die Überfälle begannen im Dezember 1947, in deren Verlauf wurden (bis nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967) 800.000 Palästinenser gezwungen ihre Heimat zu verlassen.
Er beinhaltet die „ethnische Säuberung“ (Ilan Pappe) von 11 Städten und 530 arabischen Dörfern, die Vertreibung oder Tötung der Zivilbevölkerung, den Einzug der Vermögen, die Plünderung und die totale Zerstörung der Dörfer, um eine Rückkehr der Flüchtlinge unmöglich zu machen. Es geschahen entsetzliche Gräueltaten. Am 9. April 1948 wurden 254 Zivilisten, darunter Frauen und Kleinkinder im Hirtendorf Deir Yassin erschossen, obwohl der Ort seit 1942 mit den jüdischen Nachbarn einen Freundschaftspakt geschlossen hatte. Auf dem Treck in Nachbarländer mussten Flüchtlinge damit rechnen, ausgeplündert und von jüdischen Scharfschützen erschossen zu werden. Viele verdursteten in der Hitze. Diese kollektive Katastrophe ging in die arabisch-palästinensische Geschichte als „Al Nakba“ ein. Bis 1955 leisteten ca. 8000 arabische Gefangene in israelischen Lagern Zwangsarbeit.
Die arabischen Staaten standen bei ihrer Kriegserklärung unter dem Eindruck zionistischer Landeroberungen in dem Territorium, das laut Teilungsplan für den Arabischen Staat Palästina vorgesehen war. Sie waren schockiert über die Vertreibung ihrer palästinensischen Nachbarn.
Der Krieg wird von Historikern als „Scheinkrieg“ bezeichnet. Einer gut ausgerüsteten, trainierten und motivierten israelischen Armee von bis zu 65.000 Soldaten standen bis zu 21.500 freiwilligen, weitgehend schlecht organisierten und ausgerüsteten arabische Milizen gegenüber (John Bagot Glubb,britische Quelle). Dieser asymmetrische Krieg endete im Juli 1949 mit der vernichtenden Niederlage der sogenannten arabischen Allianz. Israel erweiterte sein Staatsgebiet von 56 auf 78% im Vergleich zum UN-Teilungsplan.
Auch in den folgenden Kriegen, in denen Israel Luftwaffe, Marine und moderne Waffen einsetzte, gewann es Land dazu.
Als militärisch bestausgerüstetes Land in Nahost (Atomwaffen, Drohnentechnologie) setzt Israel auf militärische Durchsetzung seiner Ziele.
Das Versagen der britischen Mandatsmacht, der arabischen Liga und der UN:
Die Staatengemeinschaft nahm alle Verbrechen und Verstöße gegen das Völkerrecht tatenlos hin. Palästina hatte und hat in der Staatengemeinschaft weder Lobby noch Anwälte.
Israels Säuberungen und Annexionen gehen weiter. Bis 1949 hat es sein Staatsgebiet auf 78% des zuvor palästinensischen Gebietes zwischen Jordan und Mittelmeer erweitert. Heute, 2020, beherrscht Israel 86 %.
Spirale der Gewalt
Israelische und palästinensische Attentate, Massaker und Vergeltungsschläge schaffen weiter Hass und Misstrauen. Sie werden als willkommener Anlass genommen, Friedensverhandlungen abzusagen, zu boykottieren, scheitern zu lassen. Davon profitiert Israel als dominante Konfliktpartei. Gezielte Provokationen heizen die Atmosphäre permanent an. Zum Beispiel löste Ariel Scharons Begehung des Tempelberges im September 2000 die Zweite Intifada aus.
Vonseiten Palästinas fehlte es nicht an Gegenstrategien zur Gewalt. Sie versuchten es mit der Anerkennung des Staates Israel, mit Verhandlungen, mit gewaltfreiem Widerstand und Konfliktmanagement, mit der Förderung der eigenen kulturellen Identität. Alle diese Lösungsansätze waren ergebnislos.
Zu diesem asymmetrischen Konflikt passt der Satz von Sir Peter Ustinov: “Der Terrorismus ist ein Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen.“
Fazit
Die Position der Regierung der BRD
Diese einseitige Politik kann zu keiner Friedenslösung führen.
Eine Kritik an der Politik der israelischen Regierung, eine Unterstützung gewaltfreier Sanktionen gegen Menschenrechtsverletzungen wird von der politischen Führung als „Antisemitismus“ diffamiert. Dafür aber werden die Kritiker*innen, selbst kritische jüdische Mitbürger sanktioniert.
Die Geschichte fordert von Europa und insbesondere von Deutschland einen aktiven politischen Einsatz für die Wiedergutmachung alter und neuer Schuld im Sinne unseres Bekenntnisses zu Völker- und Menschenrecht.
Wer ist in diesem Konflikt in der Rolle der Selbstverteidigung?
Quellenangabe: alle Zitate aus: Ingrid Rumpf, Begleitheft zur Ausstellung „Die Nakba“, 2016
Literaturliste:
Alexander Flores, Der Palästinakonflikt, Freiburg i. B., 2009
Reuven Moskovitz, Der lange Weg zum Frieden, Berlin 2003
Ilan Pappe, Die ethnische Säuberung Palästinas, Frankfurt, 2007